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Natürliche Waldentwicklung

Was ist Prozessschutz ?

Das Naturschutzkonzept, bei dem der Mensch bewusst darauf verzichtet, in die Abläufe von Ökosystemen einzugreifen, wird als „Prozessschutz“ bezeichnet. Die natürlichen Prozesse laufen ungestört ab; dies im Gegensatz zu anderen Naturvorrangflächen, bei denen ein bestimmter Zustand durch Pflegeeingriffe erhalten werden soll.

Die heutigen Waldbilder im Bremgartenwald werden sich im Laufe der Jahrzehnte verändern. Die Buche wird voraussichtlich andere Baumarten immer mehr verdrängen. Durch die Zunahme von Alt- und Totholz werden gleichzeitig Lebensräume für zahlreiche neue Arten entstehen.

Verschiedene Waldentwicklungsphasen

In einem Buchenurwald durchläuft der Wald drei Entwicklungsphasen:

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Verschiedene Entwicklungsphasen im Buchenurwald (Bestandesaufriss, verändert nach Korpel 1995).

Heranwachsensphase: Fällt genügend Licht auf den Waldboden, können die Samen keimen. Allmählich wachsen junge Bäume heran. Rasch schliesst sich das Kronendach. Mit 90 Jahren sind die Buchen rund 30 Meter hoch.    
Optimalphase: Das Höhenwachstum lässt nun nach, aber die Stämme werden immer noch dicker. Der Wald wirkt nun wie eine Halle und ist ziemlich dunkel. Sogar die Bodenvegetation ist oftmals nur spärlich vorhanden.
Zerfallsphase: Die Buchen erreichen ein Alter von 160 bis maximal 300 Jahren. Stirbt ein Baum ab, so kann sich das Kronendach nicht mehr schliessen. Die Zerfallserscheinungen nehmen zu. Das Waldbild ist durch mächtige, alte Baumriesen gekennzeichnet sowie durch viel stehendes und liegendes Totholz. Gleichzeitig wächst in den Lücken bereits die nächste Generation heran.

In einem bewirtschafteten Wald werden die Buchen in der Optimalphase, d.h. im Alter von ungefähr 120 Jahren, geerntet. Dank dem Prozessschutz hat der Wald die Möglichkeit auch die dritte Phase seiner Entwicklung, die lang andauernde Zerfallsphase, zu durchlaufen.

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